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Diätetik – als Stärkung der Mitte

Im alten China hatte die Diätetik einen zentralen Platz in der ärztlichen Therapie. Erst wenn die Ernährung nicht weiterhalf, kamen Methoden wie Kräutertherapie oder Akupunktur zum Einsatz.

Die Einteilung der Nahrungsmittel in der Diätetik beruht auf einer ganzheitlichen energetischen Sicht. Massgebend für den diätetischen Wert eines Lebensmittels sind.

  • Temperaturverhalten (kalt erfrischend, neutral, warm, heiss)
  • Geschmack (sauer, bitter, süss, scharf, salzig)
  • Element-Zugehörigkeit (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser)
  • Wirkrichtung (hebend, senkend, an der Oberfläche oder in der Tiefe wirksam)
  • Qi Gehalt

Diese Beschreibungen ermöglichen eine differenzierte Aussage über die Wirkung, die ein Nahrungsmittel in unserem Körper entfaltet. Es geht also weniger um den Gehalt an Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und Kalorien, wie es in der westlichen Ernährungswissenschaft der Fall ist, als viel mehr um die energetische Gesamtwirkung in unserem Organismus. Ein Rohkostteller enthält zwar eine Menge Vitamine, diese nützen unserem Körper jedoch wenig, wenn unsere Verdauungskraft schwach ist.

Ein zentrales Thema in der Chinesischen Ernährungslehre ist deshalb die Stärkung der „Mitte“. Damit sind die Organe Milz und Magen gemeint, welche für die Aufschliessung und Verwertung der Nahrung zuständig sind. Damit diese Verdauungsprozesse reibungslos ablaufen können, braucht es Qi (Energie) und Wärme. Zu viele abkühlende Nahrungsmittel wie Südfrüchte, Joghurt, kalte Drinks oder Rohkost kühlen die Mitte zu sehr ab, was mit der Zeit zu Verdauungsproblemen wie z.B. (Blähungen, Völlegefühl) und zur Bildung von Feuchtigkeit führt, wodurch  Übergewicht begünstigt wird.

Gekochte Nahrung ist wesentliche bekömmlicher und wohltuender, weil sie Qi und Wärme liefert. Für Vitamine und Enzyme sorgen Sprossen, Fermentiertes wie Sojasauce oder Miso und milchsäurevergorenes Gemüse.